Die Abteilung
Judo wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Jigoro Kano (1860 - 1938) aus den Lehren und der Kampfkunst der japanischen Ritter, der Samurai, entwickelt. Übersetzt bedeutet „JU-DO“ der sanfte Weg. Damit trifft die Bezeichnung ein wesentliches Element dieses Sports: Es gibt keine „Schläge“ oder „Tritte“. Durch geschickten Einsatz wird die Kraft und die Bewegung des Gegners ausgenutzt und dieser geworfen und festgehalten, gehebelt oder fixiert – „Siegen durch Nachgeben“ ist dazu einer der gängigen Lehrsprüche.
Judo ist darüber hinaus aber noch viel mehr: Fallen ohne sich zu verletzten, Konzentration und eigenes Körperbewusstsein, Schulung der Bewegungsabläufe, Gleichgewichts- und Wahrnehmungstraining, Selbstbehauptung und –verteidigung sowie Theorie und Disziplin.
Die Entwicklung der Judoabteilung
1968 kam der Judosport erstmals nach Waibstadt. Einige Interessierte trafen sich, um in einem umgebauten Stallgebäude, welches von Wolfgang Boppré zur Verfügung gestellt wurde, zu trainieren. Der „Judo-Club“ schloss sich dann im Jahr 1970 dem Turnverein 1865 Waibstadt e.V. als Abteilung an. Gründungsmitglied und nach 1974 über 32 Jahre lang Abteilungsleiter war Wolfgang Boppré, welcher die Abteilung maßgeblich prägte.
Schon mit dem Anschluss an den TV trat man auch dem Badischen Judo Verband bei. Bald darauf beteiligte man sich an Mannschaftskämpfen im Herrenbereich und stieg 1976, mit der Meisterschaft in der Bezirksliga II in die Bezirksliga auf.
Zu jener Zeit begann auch die Abteilung an Mitglieder zu gewinnen. Nachdem man zu Begin in dem Stallgebäude trainiert hatte, zog man in den Saal des Schützenhauses um und fand dort gute Trainingsbedingungen.
Die Jugendarbeit wuchs und auch die Männermannschaft nahm erfolgreich an vielen Pokalturnieren teil – manche auch unter eigener Ausrichtung in Waibstadt.
Die Abteilung zog mit ihrer Trainingsstätte dann in die Stadthalle um, wo auch heute noch im ersten OG ihr Dojo zu finden ist.
1984 kämpfte die Mannschaft in der Verbandsliga und zählte zu einer der Besten im Rhein-Neckar-Odenwald Bereich.
1992 mussten aus personellen Gründen die Mannschaftskämpfe leider eingestellt werden und der Schwerpunkt verlagerte sich auf die Breitensportarbeit, gerade im Jugendbereich.
Mit Begin des neuen Jahrtausend dehnten sich die Aktivitäten der Judoabteilung auf neue Felder aus. Selbstverteidigungskurse in Kooperation mit der Polizei wurden angeboten.
2006 erfolgte nach 32 Jahren ein Wechsel an der Spitze der Abteilung. Auf Wolfgang Boppré folgte Boris Schmitt. Boppré wurde auf Grund seines langjährigen Engagements zum Ehrenabteilungsleiter und vom Gesamtverein zum Ehrenmitglied des Turnvereins ernannt. Er vertritt aber weiterhin, zusammen mit dem Abteilungsleiter und dem Turnrat Dieter Hockenberger (seit 1982), die Judoabteilung im Turnrat des TVs.
Neben Fortbildungen im Judo und Selbstverteidigungsbereich, waren die Zeltlager, welche jährlich bzw. im Moment zweijährlich in Neunkirchen abgehalten werden eine wichtige Konstante.
Im Jahr 2008 nahm die Kampfmannschaft der Judoabteilung wieder an den Rundenkämpfen in der Bezirksliga teil und erreichte den zweiten Platz. Auch in diesem Jahr startete in Kooperation mit der AOK und mit dem Siegel des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) „Sport pro Gesundheit“ und dem Siegel „Pluspunkt Gesundheit.DTB“ ein Kurs zum Thema „Starker Rücken“.